23.07.2025
Die Sommererhebung 2025 des Deutschen Energieeffizienz-Index (EEI), die vom Institut für Energieeffizienz in der Produktion (EEP) der Universität Stuttgart veröffentlicht wird, zeigt: Die Bedeutung von Energieeffizienz für die deutsche Industrie bleibt hoch. Dennoch ist der Zugang zu staatlicher Förderung mit Herausforderungen verbunden.
Struktur, Höhe und Passgenauigkeit von Förderprogrammen sind nicht auf die Bedürfnisse der Unternehmen ausgelegt
Die zentrale Erkenntnis der Sommererhebung ist, dass Förderprogramme wie die Bundesförderung für Energie- und Ressourceneffizienz in der Wirtschaft (EEW) grundsätzlich begrüßt werden.
Jedoch sind die Struktur, Höhe und Passgenauigkeit der Förderprogramme häufig nicht geeignet. Nur 18 % der Unternehmen fühlen sich durch bestehende Fördermaßnahmen vollständig unterstützt. Besonders für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) stellt der bürokratische Aufwand (74 %) eine große Hürde dar. Fehlende interne Expertise (41 %) sowie Schwierigkeiten bei der Erfüllung der Antragsvorgaben (32 %) kommen erschwerend hinzu.
Dabei sind die Effekte bewilligter Förderungen durchaus positiv: 70 % der befragten Unternehmen berichten von einer beschleunigten Umsetzung ihrer Energieeffizienzmaßnahmen, 52 % heben die erhöhte Planungssicherheit hervor. Prozessoptimierungen – oft komplexe und kostenintensive Maßnahmen – stehen mit 56 % im Fokus der Investitionen. Somit zeigt sich, dass die Industrie grundsätzlich bereit ist, tiefgreifende Veränderungen vorzunehmen und Investitionen zu tätigen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.
Beratungsangebote leisten einen guten Beitrag
Besonders herauszustellen sind die hohen Zustimmungswerte für Beratungsangebote: Bundesinstitutionen (67 %) und Kammern (64 %) leisten laut Umfrage durch ihre Erstberatung einen wichtigen und erfolgreichen Beitrag. Die Verfügbarkeit von Informationen wird von den Unternehmen als gut bewertet. Die vorhandenen Unterstützungsstrukturen können helfen, die komplexen Förderbedingungen verständlich zu machen und bestehende Unsicherheiten abzubauen.
Die Studienmacher fordern dennoch Reformen und auch hier findet sich der Wunsch nach Bürokratieabbau wieder: So müsse der sogenannte „Förderdschungel“ gelichtet und die Förderlandschaft verstetigt werden, um branchenspezifische Programme mit einer klaren und einfachen Struktur zu schaffen. Die EEW-Förderung kann ein wirksames Mittel für die Energiewende sein, wenn diese zielgerichtet, verständlich und zugänglich gestaltet wird.
Hintergrund zum EEI und Verfasser der Studie
Wie energieeffizient produziert die deutsche Industrie? Der EEI ist ein Barometer für aktuelle Entwicklungen und branchenspezifische Trends, die sich mit dem Thema Energieeffizienz befassen. Der EEI wird vom Institut für Energieeffizienz in der Produktion (EEP) der Universität Stuttgart halbjährlich ermittelt in Zusammenarbeit mit der Deutschen Energie-Agentur (dena), dem Fraunhofer IPA, dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und dem TÜV Rheinland. Insgesamt 851 Unternehmen waren diesmal beteiligt, darunter sehr viele KMU.
Alles Infos zur Sommererhebung finden sich auf der Website des EEI: Der Energieeffizienz-Index der deutschen Industrie | Institut für Energieeffizienz in der Produktion | Universität Stuttgart
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