Die Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke unterstützt Unternehmen aller Branchen und Größen dabei, sich branchenübergreifend, branchenintern oder unternehmensintern in Netzwerken auszutauschen und Maßnahmen zur Optimierung ihrer Energieeffizienz umzusetzen.
Ursprung: Eine Schweizer Idee
Das Instrument der Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke geht auf eine Idee aus der Schweiz zurück, wo sich bereits seit 1987 Unternehmen zu Netzwerken zusammenschließen. Einzelne deutsche Akteure griffen die Idee in den 90ern auf, z. B. im Projekt Modell Hohenlohe. Ein Pilotprogramm der Bundesregierung zur Einrichtung von 30 sogenannten „Lernenden-Energieeffizienz-Netzwerken“ (LEEN) verbreitete ab 2009 den Ansatz dann auch in ganz Deutschland. Als ein Vorreiter des Netzwerkansatzes tat sich auch der Energieversorger EnBW mit 28 umgesetzten Netzwerken hervor.
Vom Pilot zum Roll-out
Die Pioniernetzwerke in Deutschland haben gezeigt, dass die Netzwerkarbeit langfristigen Nutzen für teilnehmende Unternehmen bringt. Durch die Teilnahme an einem Netzwerk können Unternehmen ihren Fortschritt bei der Energieeffizienz deutlich beschleunigen. 2014 startete deshalb die Bundesregierung zusammen mit der deutschen Wirtschaft eine Skalierung des Netzwerkansatzes, mit dem Ziel, hunderte von Unternehmensnetzwerken zu initiieren. Mit der Aufnahme der Initiative Energieeffizienz-Netzwerke in den Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz („NAPE“) von 2014 wurden die Netzwerke zu einem wichtigen Baustein der deutschen Energieeffizienzpolitik.
Wichtiger Teil des NAPE und NAPE 2.0
Mit dem NAPE und dem NAPE 2.0 von 2019 wurden umfangreiche Maßnahmenpakete zur Steigerung der Energieeffizienz vorgelegt, die stark auf Information, Beratung und Anreizmechanismen und damit auf die Eigenverantwortung der Akteure setzten. Der NAPE und der NAPE 2.0 dienten dabei auch der Umsetzung der EU-Energieeffizienzrichtlinie. Die Netzwerkinitiative hat sich hierbei als eines der erfolgreichsten Instrumente des NAPE bewährt.
Entstehung der Initiative
Die Bundesregierung und die Verbände und Organisationen der deutschen Wirtschaft waren sich Ende 2014 einig, dass eine Steigerung der Energieeffizienz für die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und die Erschließung neuer Geschäftsmodelle ebenso zentral ist wie für den Klimaschutz. Sie stimmten darin überein, dass die Energieeffizienz in der deutschen Wirtschaft wirksam und effektiv vorangetrieben werden kann, wenn Unternehmen diese Aufgabe in die eigenen Hände nehmen.
Somit wurde am 3. Dezember 2014 die Initiative Energieeffizienz-Netzwerke ins Leben gerufen. Vertreter der Bundesregierung und der führenden Verbände und Organisationen der deutschen Wirtschaft unterzeichneten die Vereinbarung über die Einführung von Energieeffizienz-Netzwerken.
Fortführung und Erweiterung ab 2021
Seit Januar 2021 wird das erfolgreiche Bündnis von Bund und Wirtschaft als Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke fortgesetzt – mit einem neuen Akzent: Neben dem bisherigen Fokus auf den effizienten Einsatz von Energie in Industrie, Handel, Gewerbe und Handwerk wird das inhaltliche Spektrum der Netzwerke um die Themen Klimaschutz, Energiewende, Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit erweitert. Die Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke wird aktuell vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) und dem Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) sowie von 21 Verbänden und Organisationen der deutschen Wirtschaft getragen und von weiteren Kooperationspartnern unterstützt.
Am 14. September 2020 haben die Träger und Partner die Fortführung und Weiterentwicklung der Netzwerkinitiative um weitere fünf Jahre beschlossen und die offizielle Vereinbarungserklärung unterzeichnet. Weitere Informationen zur damaligen Fortsetzung der Initiative finden Sie in dem Factsheet „Wir machen weiter!“.
Bildnachweis: Getty Images/Constantine Johnny