3. Erfahrungsaustausch für Netzwerkmoderierende mit neuen Themen

16.12.2020

Am 8. Dezember 2020 fand das inzwischen dritte digitale Treffen für Netzwerkmoderierende mit über 20 Teilnehmern statt. Organisiert wurde es erneut von der Geschäftsstelle in enger Zusammenarbeit mit dem BDEW und dem VKU. Zunächst als Austauschformat für Netzwerkmoderatoren zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Netzwerkarbeit gestartet, hat sich das Format aufgrund des regen Interesses und dem vielfach geäußerten Wunsch nach einem inhaltlichem Austausch und der Diskussion von Fachthemen weiterentwickelt.

Der erste Block des Erfahrungsaustauschs stand ganz im Zeichen der aktuellen Pandemie-Herausforderungen: Eindämmungsverordnungen, digitale Netzwerktreffen, Alternativen für Vor-Ort-Begehungen sowie die Akquise neuer Netzwerke in Zeiten, wo viele Unternehmen um ihre Existenz kämpfen sind nur eine Auswahl von Themen, für die Netzwerkmoderierende zurzeit Lösungen finden müssen. Wie in den Energieeffizienz-Netzwerken gilt auch hier: Lösungen werden am Einfachsten gemeinsam gefunden. Die Erfahrungsberichte aus der Praxis zeigten, dass die Digitalisierung inzwischen standardisiert ist. Unternehmensbegehungen werden per Fotoshow, Powerpoint oder Videostream realisiert. Das spart Reisezeit und -kosten. Fachexperten aus Unternehmen können gezielter eingebunden werden. Und durch die vielen verschiedenen Online-Tools kann inzwischen (fast) jeder an Netzwerktreffen teilnehmen. Die Teilnehmerzahlen haben nun wieder ein Niveau erreicht, wie es vor der Corona-Pandemie war. Am Ende wurden noch verschiedene Konferenztools besprochen und neben den jeweiligen Vor- und Nachteilen auch die „eigene“ Energieeffizienz einzelner Softwarelösungen für Online-Veranstaltungen unter die Lupe genommen.

Im zweiten Teil des Treffens wurde die inhaltliche Weiterentwicklung der Netzwerkinitiative betrachtet. Mit der Fortsetzung der Initiative Energieeffizienz-Netzwerke ab Januar 2021 wird auch das fachliche Themenspektrum der Netzwerke erweitert. Neben den bewährten Arbeitsbereichen werden zukünftig auch die Themen Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Ressourceneffizienz und Energiewende eine wichtige Rolle spielen. Für die Moderatoren der Netzwerke ergeben sich daraus eine Reihe neuer Herausforderungen, da sich die Netzwerkarbeit in ihrer inhaltlichen Umsetzung deutlich verändern wird. CO2-Einsparungen, Primärenergiefaktoren, Emissionsfaktoren, CO2-Bilanzierung etc. werden zukünftig wichtige Schlagworte sein. Darin liegt aus Sicht der Teilnehmer ein enormes Potenzial und in vielen Netzwerken gibt es bereits erste, positive Erfahrungen. Es wurden aber auch Punkte angemerkt, die in den Netzwerken zu Schwierigkeiten führen könnten. So wird bspw. die bisher sehr praxis- bzw. handlungsorientierte Arbeit in den Energieeffizienz-Netzwerken wesentlich komplexer und durch die neuen Themen können auch abstrakte Diskussionen zu Klimaschutzthemen notwendig werden. Die Orientierung an den konkreten technischen Maßnahmen, die für die Erfolge in den Netzwerken steht, darf nicht verloren gehen. Inwieweit dies realisiert werden kann, muss die Praxis zeigen. Aber dass die Aufnahme von Klimaschutz in die Arbeit ein unverzichtbarer Schritt bei der Weiterentwicklung der Netzwerkinitiative ist, wurde vielfach bestätigt. Nicht zuletzt werden plötzlich neue Akteure in den Netzwerken relevant – die Klimaschutzbeauftragten der Unternehmen sind neben den technischen Energiebeauftragten wichtige neue Ansprechpartner.

„Die Teilnehmer setzen die Themen für die Netzwerktreffen“ – diese Aussage läutete den dritten Block des Erfahrungsaustausches ein. Die Moderierenden bestätigten, dass sich die Netzwerkarbeit an den Themenvorschlägen der einzelnen Netzwerkunternehmen orientiert. Das macht die Netzwerkarbeit so vielseitig und fruchtbar. In einem Blitzlicht der Anwesenden wurde deutlich, wie verschieden und umfangreich die fachlichen Themen in den Energieeffizienz-Netzwerken im Jahr 2020 waren: ISO 50001, Druckluftverteilung und Leckagen, Speicherthemen (PtH, PtG), Digitalisierung der Gebäudetechnik, Wasserstoff, Abwärmenutzung, CO2-Vermeidungsstrategien, Luftfilteranlagen und viele mehr. Organisatorische Aspekte, rechtliche Themen, spezifische Fachthemen.

Nach 90 Minuten intensiver Diskussion wurde eine Fortsetzung des Austauschformats Anfang 2021 vereinbart. Themen gibt es bereits viele – und weitere Vorschläge können gern an die Geschäftsstelle per Mail übermittelt werden. Den nächsten Termine kündigen wir wieder auf der Website an.

Bildnachweis: shutterstock.com/SeventyFour