Die Initiative Energieeffizienz-Netzwerke auf den Berliner Energietagen

03.06.2019

„Energieeffizienz-Netzwerke: Vielfältig, erprobt und auf gutem Wege“ – so das Motto der diesjährigen Fachveranstaltung der Initiative Energieeffizienz-Netzwerke und der AGEEN auf den Berliner Energietagen. Etwa 80 Akteure aus Wirtschaft und Politik, von Unternehmen, Energieberatungen und verschiedenen Interessensverbänden folgten der Einladung nach Berlin.

In einem abwechslungsreichen Programm wurden Erfolgsgeschichten präsentiert, aktuelle Herausforderungen der Netzwerkarbeit diskutiert und Unterstützungs- bzw. Förderangebote vorgestellt. Schnell wurde deutlich: Die Beteiligung an Energieeffizienz-Netzwerken lohnt sich! Die Energieeinsparungen sind oft gravierend und durch die Netzwerkarbeit werden zusätzliche Einsparungen erzielt. Diese Ergebnisse sind über das Monitoring, das die Netzwerkinitiative und die einzelnen Energieefffizienz-Netzwerke begleitet, nachgewiesen. Darüber hinaus bringt der Erfahrungsaustausch zwischen den teilnehmenden Unternehmen viele weitere Vorteile. Trotzdem ist es oft ein langer und manchmal auch steiniger Weg, bis ein Energieeffizienz-Netzwerk seine Arbeit aufnimmt. Warum das so ist und wie neuer Schwung in die Gründung von Energieeffizienz-Netzwerken kommen kann, wurde auf der Veranstaltung intensiv diskutiert.

Argumente für Energieeffizienz-Netzwerke

Steffen Joest, Leiter der Geschäftsstelle der Netzwerkinitiative sowie Prof. Eberhard Jochem (AGEEN) eröffneten die Veranstaltung mit der Frage: Wie kann die Gründung von Energieeffizienz-Netzwerken beschleunigt und die öffentliche Wirkung weiter gesteigert werden? Die anschließenden Praxisberichte aus verschiedenen Netzwerktypen (Konzern-Netzwerk, Branchen-Netzwerk, kommunales Netzwerk) stützten die Überlegungen der Eröffnungsvorträge: Energieeffizienz-Netzwerke sind für jedes Unternehmen rentabel und die Vorteile „im Betrieb“ überwiegen den Arbeitsaufwand. Die selbst gesteckten Einsparziele werden von den Teilnehmern nicht nur erfüllt, sondern oft durch den zusätzlich Input aus dem Netzwerk sogar übertroffen. Kombiniert mit einer zielgerichteten Unterstützung durch Politik und Wirtschaft sowie durch eine offensive Kommunikation der Erfolgsgeschichten kann die Netzwerkidee noch stärker in die Breite getragen werden.

Im Interview mit Stefan Schirm von der BSH Hausgeräte Gmbh, einem erfahrenen Netzwerker der ersten Stunde, wurde deutlich, dass neben der reinen Energieeffizienzsteigerung zunehmend auch neue Themen wie bspw. die Digitalisierung an Bedeutung gewinnen. Für Energieeffizienz-Netzwerke ist es somit wichtig, neue Themenfelder zu erschließen und so Anreize für Unternehmen zu schaffen, die sich bislang noch nicht in Netzwerken engagieren. Ebenso wichtig ist aber auch die finanzielle Unterstützung für Energieeffizienzmaßnahmen, v. a. in energieintensiven Industriebetrieben. Dr. Vaishali Zambre vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie stellte das neue Förderprogramm für Energieeffizienz in der Industrie vor und diskutierte mit den Veranstaltungsteilnehmern die Chancen und Herausforderungen der aktuellen Förderlandschaft für Unternehmen.

Zum Ausklang der Veranstaltung wurde in einer Podiumsdiskussion über neue Ansätze in der Netzwerkarbeit diskutiert. Das freiwillige Instrument „Energieeffizienz-Netzwerke“, das auf Initiative der Bundesregierung zusammen mit 22 Verbänden und Institutionen der deutschen Wirtschaft ins Leben gerufen wurde, hat sich bislang bewährt. Nun gilt es, durch gezielte Weiterentwicklung, neue Themen wie Digitalisierung, internationale Netzwerkarbeit und kommunikative Maßnahmen das Instrument weiter zu stärken. Nur so kann das Ziel, 500 Energieeffizienz-Netzwerke bis Ende 2020 zu gründen, erreicht und ein wichtiger Beitrag zur Steigerung der Energieeffizienz und zur Erreichung der Klimaschutzziele geleistet werden.

Präsentationen aus der Veranstaltung

Steffen Joest, Geschäftsstelle der Initiative Energieeffizienz-Netzwerke: Neuer Schwung und ein Ziel: 500 Energieeffizienz-Netzwerke für Deutschland

Prof. Dr. Eberhard Jochem, IREES Institut für Ressourceneffizienz und Energiestrategien: Gründungen von Netzwerken beschleunigen, ihre Wirksamkeit steigern

Asja Thielking, VDMA: Das Branchen-Netzwerk

Philipp Reiß, Deutsches Institut für Urbanistik gGmbH (difu): Kommunale Netzwerke

Dr. Vaishali Zambre, Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi): BMWi-Förderpaket: Energieeffizienz und EE-Prozesswärme in der Wirtschaft