Förderprogramm „Dekarbonisierung in der Industrie“ gestartet

16.12.2020

Bundesumweltministerium unterstützt mit dem neuen Förderprogramm „Dekarbonisierung in der Industrie“ Maßnahmen zur nachhaltigen Minderung industrieller Prozessemissionen / Salzgitter AG erhält den ersten Förderbescheid in Höhe von über 5 Millionen Euro für ein Projekt zur Herstellung klimafreundlichen Stahls

Die Salzgitter AG hat Anfang Dezember 2020 einen Förderbescheid des Bundesumweltministeriums in Höhe von über 5 Millionen Euro für ein Projekt zur Herstellung klimafreundlichen Stahls erhalten. Damit fiel auch der offizielle Startschuss des BMU-Förderprogramms „Dekarbonisierung in der Industrie“. Mit diesem Programm sollen schwer vermeidbare, prozessbedingte Treibhausgasemissionen in den energieintensiven Branchen wie Stahl, Zement, Kalk und Chemie durch den Einsatz innovativer Techniken möglichst weitgehend und dauerhaft reduziert werden.

Die Anlage der Salzgitter Flachstahl GmbH mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 13 Millionen Euro soll innerhalb der nächsten zwei Jahre in Betrieb gehen und zeigen, wie die sukzessive Umstellung eines integrierten Hochofenwerks auf die CO2-arme Stahlerzeugung erfolgen kann. Mit dem von der Salzgitter AG entwickelten Verfahren wird die konventionelle Roheisengewinnung im Hochofen auf die emissionsarme Direktreduktion umgestellt. Im Projekt ProDRI soll der flexible Betrieb mit Wasserstoff und Erdgas optimiert werden. Langfristiges Ziel von Salzgitter ist die ausschließliche Nutzung erneuerbaren Wasserstoffs zur Herstellung von grünem Stahl. Steht erneuerbarer Wasserstoff noch nicht in ausreichenden Mengen zur Verfügung, kann auch Erdgas zur Reduktion eingesetzt werden und dabei bereits erhebliche Mengen CO2 gegenüber der herkömmlichen Hochofen-Route einsparen. Die Stahlindustrie war 2019 mit über 36 Millionen Tonnen für etwa 30 Prozent der direkten Industrieemissionen in Deutschland verantwortlich.

Mit dem Förderprogramm Dekarbonisierung im Industriesektor im Rahmen des Umweltinnovationsprogramms (UIP) wird eine Maßnahme des Klimaschutzplans 2050 sowie des Klimaschutzprogramms 2030 umgesetzt.

Das Bundesumweltministerium wird über den Energie- und Klimafonds in den kommenden Jahren rund 2 Milliarden Euro zur Verfügung stellen. Ansprechpartner für das Förderprogramm ist das Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI) in Zusammenarbeit mit dem Umweltbundesamt (UBA).

Weitere Informationen zum Thema finden Sie unter www.klimaschutz-industrie.de und zum Projekt unter www.bmu.de/FP165

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