Förderung ermöglicht Nutzung von Abwärmepotenzialen

17.06.2020

In Deutschland stehen pro Jahr theoretisch 226 TWh potentiell nutzbare Abwärme aus Industrieprozessen zur Verfügung. Oft lässt sich jedoch die Abwärme aufgrund des niedrigen Temperaturniveaus oder fehlender Anwendungsmöglichkeiten, wie zum Beispiel zur Prozesswärmebereitstellung, nicht nutzen. Die Nordenhamer Zinkhütte GmbH, Teilnehmer im Energieeffizienz-Netzwerk WirtschaftVereinigungsMetallePlus 2.0 (WVMPlus 2.0), wollte die Abwärme nicht weiterhin ungenutzt „verpuffen“ lassen und hat sich folgende Energieeffizienzmaßnahme überlegt: 

Abwärmenutzung durch Verstromung

Die Idee ist, bisher ungenutzten Dampf über vier ORC-Module (ORC=Organic-Rankine-Cycle) zu leiten. Durch die Dampfzuführung wird Strom erzeugt, der in das werksinterne Stromnetz eingespeist werden kann. Durch die Umsetzung der Maßnahme werden jährlich 5.285 MWh Strom erzeugt, was einer CO2-Einsparung bei der Primärenergie von 2.838 t CO2 pro Jahr entspricht.

Aufgrund der hohen Amortisationszeit des geplanten Energieeffizienzprojektes hat sich die Nordenhamer Zinkhütte für eine Teilnahme am Förderwettbewerb Energieeffizienz entschieden und Fördermittel für die Vorhabensumsetzung beantragt. Marco Spohler ist bei der Nordenhamer Zinkhütte GmbH verantwortlich für das Umwelt- und Energiemanagement und leitet das geförderte Projekt im Förderwettbewerb Energieeffizienz.

Herr Spohler, wie sind Sie auf den Förderwettbewerb Energieeffizienz aufmerksam geworden und welche Rolle hat dabei das Energieeffizienz-Netzwerk gespielt?

Die Nordenhamer Zinkhütte GmbH ist Teilnehmer des Energieeffizienz-Netzwerkes WVMPlus 2.0. Im Rahmen des Netzwerks tauschen wir uns regelmäßig zu Effizienzmaßnahmen mit den anderen Netzwerkteilnehmern aus und werden von Netzwerkträger und Moderator zusätzlich über Fördermöglichkeiten regelmäßig informiert. Nach einer ersten Sondierung der Fördermöglichkeiten sowie einer telefonischen Beratung durch den Projektträger VDI/VDE Innovation + Technik GmbH zu Fördermodalitäten und notwendigen Antragsunterlagen, haben wir uns schnell für eine Teilnahme am Förderwettbewerb Energieeffizienz entschieden.

Warum haben Sie sich für den Förderwettbewerb Energieeffizienz zur Förderung Ihrer Maßnahme entschieden?

Für uns war der Aspekt der Förderquote i.H.v. bis zu 50 Prozent ausschlaggebend. Ohne eine entsprechende Förderung hätten wir keine Möglichkeit gesehen, das kostenintensive Projekt mit einer langen Amortisationszeit wirtschaftlich umsetzen zu können. Zugleich hatte die geplante Maßnahme ein relativ gutes Verhältnis von Fördermittelbedarf zu CO2-Einsparung (Fördereffizienz), sodass wir uns eine gute Platzierung im Wettbewerb um die Fördermittel erhofften.

Welche Erfahrungen haben Sie seit Ihrer Antragstellung mit dem Programm gemacht?

Bisher waren die Erfahrungen sehr gut. Ausschlaggebend war dabei sicher auch die schnelle und unbürokratische Abwicklung vom Antrag bis zum Zuwendungsbescheid sowie der kurze „Draht“ zum Projektträger bei Fragen zur administrativen Projektabwicklung. Aktuell läuft die Projektumsetzung auf Hochtouren und wir freuen uns darauf, unsere Erfahrungen an das Energieeffizienz-Netzwerk zurückgeben zu können und somit vielleicht ähnliche Projekte bei unseren Netzwerkpartnern anstoßen zu können.

Detaillierte Informationen zum geförderten Projekt der Nordenhamer Zinkhütte finden Sie hier.

Weitere Informationen zum Förderwettbewerb Energieeffizienz stehen unter www.wettbewerb-energieeffizienz.de und zu den Terminen der Online-Tutorials zum Förderwettbewerb zur Verfügung.

Bildnachweis: © Dr. Guenther Halle – Nordenhamer Zinkhütte GmbH