3 Fragen an Dr. Marie-Luise Wolff, Präsidentin des BDEW

Dr. Marie-Luise Wolff, Präsidentin des BDEW und Vorstandsvorsitzende der ENTEGA AG, engagiert sich als Botschafterin der Netzwerkinitiative für Energieeffizienzthemen und die Verbreitung der Netzwerkidee. Im Interview spricht sie über ihr Engagement als Botschafterin, die Vorteile der Netzwerkarbeit und warum man die Jahresveranstaltung in Hannover auf keinen Fall verpassen sollte.

Sie sind eine Botschafterin der Initiative Energieeffizienz-Netzwerke. Warum und in welcher Form engagieren Sie sich?

Der BDEW hat sich von Anfang an intensiv in die Arbeit der Initiative eingebracht. Für uns ist die Initiative Energieeffizienz-Netzwerke ein gutes Beispiel dafür, dass die Wirtschaft auch ohne staatliche Vorgaben ein hohes Interesse an effizientem Umgang mit Energie hat und dies in Aktivitäten umsetzt. Unsere Mitgliedsunternehmen treten sowohl als Teilnehmer wie auch als Träger von Effizienz-Netzwerken auf.

Mehr als ein Viertel aller Netzwerke werden direkt oder indirekt von Energieunternehmen initiiert. Daher war es selbstverständlich, dass ich gerne die Funktion einer Botschafterin für die Initiative übernehme. Dabei nehme ich nicht nur die Perspektive des Verbandes ein, sondern auch die der Vorstandsvorsitzenden der ENTEGA AG, die eigene Erfahrungen mit Netzwerken hat. Denn das ist ja die eigentliche Funktion der Botschafter der Initiative. Wir sollen potenzielle Teilnehmer unmittelbar auf Führungsebene für das Konzept der Netzwerke begeistern. Und dabei überzeugt am Ende nur der konkrete Nutzen der Netzwerkteilnahme für das einzelne Unternehmen.

Wir haben die Öffentlichkeitsarbeit für die Initiative von Anfang an in unsere Kommunikation eingebunden, wir prüfen derzeit, wo wir dies nochmal verstärken können. Ich stehe dabei, wo dies sinnvoll ist, zur Unterstützung zur Verfügung, zum Beispiel mit der Eröffnung der Jahresveranstaltung der Initiative am 3. April in Hannover.

Wenn ein Unternehmen Sie fragt, was die drei wichtigsten Argumente für die Netzwerkarbeit sind – was würden Sie sagen?

Eine konkrete Rangfolge der Vorteile lässt sich allgemein nicht erstellen, zu unterschiedlich sind die Konstellationen in den Netzwerken. Aber der wesentliche Nutzen der Netzwerkarbeit ist sicher der Informations- und Erfahrungsaustausch unmittelbar zwischen den Anwendern. Die intensive Arbeit in einem Netzwerk geht aber oft auch über das Thema Effizienz hinaus. Nicht selten entwickeln sich neue Geschäftsbeziehungen oder Partnerschaften zwischen den Teilnehmern eines Netzwerks. Dabei wird der ursprüngliche Anlass zur Netzwerkgründung, die Einsparung von Energie, nicht vergessen und bleibt Ziel der Netzwerkarbeit. Im Vordergrund der Netzwerktreffen steht die Effizienzsteigerung – im Mittelpunkt der wirtschaftliche Erfolg.

Am 3. April werden Sie die 3. Jahresveranstaltung der Netzwerkinitiative in Hannover eröffnen. Wo liegen die Schwerpunkte der Veranstaltung und was dürfen die Teilnehmer erwarten?

Die Initiative Energieeffizienz-Netzwerke und die größte Investitionsgütermesse der Welt passen gut zusammen. Wir sind mit unserer Veranstaltung direkt zu den potenziellen Profiteuren der Netzwerkarbeit, den Unternehmen der deutschen Wirtschaft, gegangen. Neben dem schon traditionellen Informations- und Erfahrungsaustausch der verschiedenen Akteure der Netzwerkarbeit nutzen wir den Standort der Tagung auch, um über Impulsreferate und Messerundgänge Innovationen im Bereich effizienter Technologien vorzustellen. Das Thema Innovationen spiegelt sich auch in der diesjährigen Prämierung der Netzwerke wider. Wir zeichnen Netzwerke aus, die in ihrer Arbeit oder mit ihrem Konzept neue Wege beschritten haben oder neue Lösungen gefunden haben. Sie sollen damit Impulse für andere Netzwerke setzen.