3 Fragen an Michael Ziesemer, Präsident des ZVEI

Michael Ziesemer, Präsident des ZVEI, engagiert sich als Botschafter der Netzwerkinitiative für Energieeffizienzthemen und die Verbreitung der Netzwerkidee. Im Interview spricht er über sein Engagement als Botschafter, die Vorteile der Netzwerkarbeit und das Netzwerk „LVI Energieeffizienz-Netzwerk“.

Sie engagieren sich als Botschafter der Initiative Energieeffizienz-Netzwerke. Wie überzeugend ist die Idee der Energieeffizienz-Netzwerke?

Energieeffizienz ist in der Elektroindustrie ein wichtiger Faktor, das zeigt uns unsere Branchenumfrage zu den Energiekennzahlen. Fast alle befragten Unternehmen (97 Prozent) haben in Energieeffizienzmaßnahmen investiert. Genauso viele planen weitere Investitionen. Die Mitarbeit in einem Energieeffizienz-Netzwerk war für gut ein Viertel dieser Unternehmen der Anlass zur Investition. 45 Prozent unserer Mitgliedsunternehmen sind bereits Teilnehmer in einem Netzwerk.

Bemerkenswert finde ich, dass die Energieeffizienz-Netzwerke in den vergangenen Jahren unter unseren Mitgliedsunternehmen an Sichtbarkeit gewonnen haben: Planten 2015 noch zwölf Prozent eine Teilnahme, waren es in diesem Jahr 58 Prozent. Das spricht für die Netzwerkidee und das damit verbundene Einsparpotenzial.

Netzwerke helfen nicht nur beim Energiesparen im eigenen Betrieb. Viele Unternehmen der Elektroindustrie bieten energieeffiziente Produkte und Lösungen an – auch das tun sie im Netzwerk mit ihren Partnern und Kunden.

Wenn ein Mitgliedunternehmen Sie fragt, was die wichtigsten Gründe für eine Netzwerkteilnahme sind – was antworten Sie?

Klimaschutz endet nicht am Firmengelände, an der Stadt- oder Ländergrenze. Weil es uns alle angeht, ist gerade der Netzwerkgedanke von hoher Bedeutung: Sich zusammentun, Lösungen finden und umsetzen, voneinander lernen. Die besten Ideen entstehen, wenn sich Menschen gemeinsam in ihrem Umfeld für einen sparsamen Umgang mit Energie einsetzen. Das zeigt das Einsparergebnis der nunmehr 250 Netzwerke.

Das Energieeffizienz-Netzwerk „LVI Energieeffizienz-Netzwerk“ wurde gerade beendet. Welches Fazit können Sie ziehen und wie soll es weitergehen?

Das LVI Energieeffizienz-Netzwerk hat sein selbstgesetztes Einsparziel von 4,7 GWh deutlich überschritten. Das ist ein schöner Erfolg. Dazu kommt – und das ist nicht zu unterschätzen – der Aufbau von Know-how durch den Erfahrungsaustausch und die Zusammenarbeit. Es gibt bereits Überlegungen, das Projekt fortzusetzen und um neue Teilnehmer zu erweitern. Das ist, wie ich finde, ein voll und ganz erfreuliches Fazit nach drei Jahren.