3 Fragen an Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft und Energie

Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft und Energie, spricht im Kurzinterview zur politischen Bedeutung der Netzwerkinitiative für die Energieeffizienz- und Klimaschutzziele Deutschlands, über die vielen guten Gründe für eine Netzwerkbeteiligung deutscher Unternehmen sowie über die kommunikativen Herausforderungen rund um die Fortsetzung der Initiative.

Welche Bedeutung haben Energieeffizienz-Netzwerke für das Erreichen der Energieeffizienz- und Klimaschutzziele Deutschlands?

Die Initiative Energieeffizienz-Netzwerke hat sich als eines der erfolgreichsten Instrumente des Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz (NAPE) bewährt. Die Netzwerke zeigen, dass die Kombination von eigenverantwortlich gesetzten Energieeffizienzzielen der Unternehmen und der Zusammenarbeit im Team sehr gut funktioniert. Das Monitoring der Initiative bestätigt: Die Netzwerke erreichen ihre Ziele durchschnittlich zu 111 Prozent. Die Einsparungen belaufen sich im Durchschnitt auf 40.000 Megawattstunden Primärenergie und 11.700 Tonnen CO2 pro Jahr und Netzwerk. Aktuell sind fast 280 Netzwerken registriert und über 2.300 Unternehmen bzw. Unternehmensstandorte sind Teil der Initiative. Gemeinsam haben sie eine gute Chance, das Einsparziel von 5 Millionen Tonnen CO2 2020, zu erreichen.

Ich freue mich sehr über den bisherigen Erfolg dieser freiwilligen Initiative sowie darüber, dass wir die Netzwerkinitiative auch über 2020 hinaus fortführen werden – dann als Initiative Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerke.

Welchen Mehrwert sehen Sie ganz konkret für Unternehmen, sich in Energieeffizienz-Netzwerken professionell auszutauschen, ihre Energieeffizienz zu optimieren und an der Netzwerkinitiative teilzunehmen?

Die teilnehmenden Unternehmen profitieren auf mehreren Ebenen. Dank der gemeinsamen Netzwerkarbeit und der professionellen Beratung können sie Energieeffizienzmaßnahmen und wirtschaftliche Investitionen effektiver planen. Dadurch senken die Netzwerkteilnehmer ihren Energieverbrauch und die Energiekosten – und sichern sich so Wettbewerbsvorteile.

Ein weiterer Mehrwert ist der Aufbau von Know-how bei den Mitarbeitenden und damit bei den jeweiligen Unternehmen. Die Teilnehmer erhalten durch den Austausch in den Netzwerken Zugang zu Praxisbeispielen, Informationen über die neuesten Technologien und Unterstützung bei der Beantragung von Fördermitteln.

Und die Unternehmen können durch die Teilnahme an der Netzwerkinitiative ihr Engagement für Klimaschutz und technische Innovationen demonstrieren und zeigen, dass die Wirtschaft auch auf freiwilliger Basis erhebliche Beiträge zur Energiewende leisten kann.

Der Markt rund um Energieeffizienz-Netzwerke hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Es gibt aber immer noch Potenzial nach oben. Was kann die Bundesregierung dafür tun, Netzwerke bekannter zu machen und weitere Unternehmen für eine Teilnahme zu gewinnen?

In erster Linie ist es wichtig, Unternehmen über die Vorteile und Chancen von Energieeffizienz-Netzwerken zu informieren. Die Erfahrung zeigt aber, dass sich Unternehmen vor allem durch andere Unternehmen für eine Netzwerkteilnahme gewinnen lassen. Deshalb kommen bei der Netzwerkinitiative erfahrene Praktiker zu Wort – zum Beispiel in der Erfolgsgeschichten-Broschüre „Gemeinsam erfolgreicher“. Letztlich sind es Erfolge, die für sich sprechen und überzeugen.

Aktuell müssen wir natürlich schauen, wie die Netzwerke ihre Arbeit auch unter Pandemie-Bedingungen erfolgreich fortsetzen und weiterentwickeln können. Hier wollen wir – wo möglich – durch weitere Service- und Veranstaltungsangebote unterstützen.

Und bei der Vermarktung der Idee werden wir den Ansatz zukünftig noch stärker in unsere Kampagne „Deutschland macht’s effizient“ mitnehmen. Denn „Gemeinsam mehr erreichen“ lässt sich auch noch auf viele andere Themen und Energieverbraucher übertragen.